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Unerschrocken eilte er hin, riss das Marienbild an sich und floh damit

Dort wo heute der Hochaltar in der Wallfahrtskirche steht, stand damals ein alter, knorriger Ahornbaum. Der Baumstamm war hohl und eignete sich gut, um darin die Marienstatue unterzubringen.

Geschichte

Wie der Wallfahrtsort entstanden ist

Die Überlieferung besagt, dass ein Hirtenbub von Büren, ein Zumbühl aus dem Buoholz, die spätgotische Madonna beim Bildersturm anlässlich der Reformation im Berner Oberland im Jahre 1528 gerettet und heimlich nach Hause getragen hat.

Im folgenden Frühjahr stellte er die Statue in einen hohlen Ahornbaum an der Stelle, wo heute der Altar der Wallfahrtskirche Maria Rickenbach steht. Als er bei der Alpabfahrt im Herbst das Standbild der Madonna aus der Baumhöhle heben wollte, liess es sich nicht bewegen. So blieb das Standbild der Madonna auf Maria Rickenbach.

Es war nicht zufällig, dass die gerettete Madonnen-Statue in Niederrickenbach ihren Platz fand. Auf wunderbare Weise erzählt uns die Legende, dass die Madonna hier bleiben musste und nicht mehr entfernt werden konnte, weil sie gerade hier in der Abgeschiedenheit einer wunderschönen Berglandschaft Ruhe und Frieden fand.

Dieser Ort, der sich bald zu einem Wallfahrtsort entwickelte, strahlt viel Kraft und Mut aus. Viele Menschen haben hier in mehr als vierhundertsiebzig Jahren Trost und Zuversicht gefunden. Die Votivtafeln in der Wallfahrtskapelle sprechen eine eindrückliche Sprache.

1314
wird „De Rikenbach“ erstmals im Almosenrodel des Klosters Hof zu Luzern erwähnt.

1528
hat Schafhirt Zumbühl das Gnadenbild, beim Bildersturm in der Reformation, als Älpler im Berner Oberland aus dem Feuer gerettet, und zu sich nach Hause im Buoholz nach Büren genommen.

1529
nahm er das Bild mit auf die Alp nach Niederrickenbach und stellte es in einen hohlen Ahorn. Im Herbst konnte er das Gnadenbild nicht mehr entfernen, bis der Bau einer Kapelle beschlossen war. Zuerst wurde ein Bildstock aus Stein errichtet.

1569
erteilte der Wochenrat die Bewilligung, in Niederrickenbach zu wirten. 1593 wurde die erste Kapelle erbaut 1682 führten Auswüchse beim Steinstossen und Schwingen an der Kilbi zu Niederrickenbach zu einem obrigkeitlichen Verbot des „unsinnigen und leichtfertigen Schwingens“.

1691
wurde die zweite, grössere Kapelle gebaut

1798
pilgerten die Nidwaldner nach den Schreckenstagen des Franzosenüberfalles „kompanieweise“ nach Niederrickenbach.

1817
wurde ein Pfrund-Fonds angelegt und für eine neue Kapelle gesammelt

1848
wurden vom Kaplan jährlich ca. 15’000 Pilger geschätzt

1859
übernahm das Kloster Engelberg die Betreuung der Wallfahrtskapelle

1864
wurde der prächtige Hochaltar, nach dem Abbruch der Kirche in Grosswangen, nach Niederrickenbach vermittelt.

1869
konnte das neue Gotteshaus am 15. Oktober eingeweiht werden.

1878
wurde das baufällige Sigristenhaus mit Wirtschaft abgerissen. Der Neubau des heutigen Pilgerhauses verstrickte die Uerte-Korporation Büren in Schulden. Der Ausbau kam nicht vom Fleck.

1898
konstituierte sich am 11. Januar die „Gesellschaft für die Verwaltung des Wahlfahrsortes“. Etwa 30 Mitglieder aus dem Kanton Nidwalden bezahlten je Fr. 500 und bildeten den Stiftungsrat. Damit wurde der Wallfahrtsort mit bischöflicher Genehmigung eine selbständige kirchliche Stiftung.

1940
bis 1942 wurde eine umfassende Innen- und Aussen-Renovation durchgeführt, wobei der Turm für drei Glocken und eine Turmuhr vergrössert wurde.

Wallfahrtskaplan Jakob Joseph Matthys

Die Wallfahrten und die Pilger werden von einem Wallfahrtskaplan betreut. Als Wallfahrtskaplan wirkte von 1831 bis 1845 Jakob Joseph Matthys. Er war ein Sprachgenie. Ohne Schulbesuch verfasste er im Selbststudium ein Wörterbuch und eine Grammatik zum Nidwaldner Dialekt. Er beschrieb seinen Lebenslauf in 34 verschiedenen Sprachen.

Kunstführer

Am 18. Oktober 2000 ist für die Gnadenkapelle und das Kloster Maria Rickenbach ein Kunstführer erschienen, der in Wort und Bild über diesen besonderen Ort orientiert.

Wallfahrtskaplan Jakob Joseph Matthys

Die Wallfahrten und die Pilger werden von einem Wallfahrtskaplan betreut. Als Wallfahrtskaplan wirkte von 1831 bis 1845 Jakob Joseph Matthys. Er war ein Sprachgenie. Ohne Schulbesuch verfasste er im Selbststudium ein Wörterbuch und eine Grammatik zum Nidwaldner Dialekt. Er beschrieb seinen Lebenslauf in 34 verschiedenen Sprachen.